Reitsportarten:

Dressurreiten:
Die Dressurarbeit ist der Grundstock zur Ausübung aller Reitdisziplinen. Das Wort ist eigentlich fehl am Platz, da es keine Dressur ist, sondern eine Aus-und Weiterbildung des Pferdes und seiner natürlichen Bewegungen. Sie beginnt mit dem Anreiten des jungen Pferdes und endet nach Durchlaufen der Ausbildungsskala, im Abprüfen der vollendeten Versammlung durch perfektes Ausführen aller bekannten Dressurlektionen. Beim Anreiten sorgt der Reiter dafür, dass das Pferd unter seinem Gewicht ins Gleichgewicht kommt, dass es lernt, geradeaus und auf gebogenen Linien in allen drei Grundgangarten geradegerichtet zu gehen, sowie die Zügel-, Schenkel- und Gewichtshilfen des Reiters zu verstehen und die verschiedenen Lektionen auszuführen. Dabei steht die professionelle, artgerechte und pferdeschonende Gymnastizierung im Vordergrund. Nur ein gut durchgymnastiziertes und durchlässiges (d. h. auf alle Hilfen gut reagierendes Pferd) kann ein zuverlässiger, leistungsfähiger und gesunder Partner im Sport werden.

Springreiten:
Springreiten ist das Überwinden von Hindernissen zu Pferde. Es erfordert vom Reiter viel Geschicklichkeit, Balance, Rhythmusgefühl und präzise Einwirkung der Reiterhilfen, um ein Pferd korrekt über Hindernisse zu reiten. Die Schwierigkeit beim Springreiten besteht darin, ein Pferd an den Sprung so heran zu reiten, dass das Pferd beim Absprung eine optimale Flugkurve entwickeln kann.

Im Turniersport werden die Höhen der Hindernisse in folgende Klassen eingeteilt:

Einsteiger 0,80-0,90 m 
A* Anfänger 0,90-1,00 m 
A**  Anfänger 1,00-1,10 m 
L Leicht 1,10-1,20 m
M* Mittel 1,20-1,30 m 
M** Mittel 1,30-1,40 m 
S*  Schwer 1,35-1,45 m
S** (mittel)schwer (wegen der erhöhten Schwierigkeit von zwei Sternen) 1,40-1,50 m 
S*** (mittel bis sehr)schwer (wegen der erhöhten Schwierigkeit von drei Sternen) 1,45-1,55 m 
S****  (sehr) schwer (das schwerste Springen überhaupt) 1,50-1,60 m 

Altersklassen im Turniersportsport sind wie folgt unterteilt: 

Nachwuchs  Bis 16 Jahre   
Junge Reiter  18 bis 21 Jahre   
Reiter  21 bis 40 Jahre (Früher war man nach der Jungen-Reiter-Zeit sofort Senior  Lachanfall )  
Senioren ab 40 Jahre  

Vielseitigkeitsreiten (früher Military, heute auch „Eventing“):
Das Vielseitigkeitsreiten setzt sich aus drei Teilprüfungen der Disziplinen Dressur, Springen und Geländereiten innerhalb eines Wettbewerbes zusammen. Die Prüfung hat einen militärischen Ursprung. Bei der Vielseitigkeitsprüfung benötigen Pferd und Reiter oftmals sehr viel Mut, Vertrauen, Ausdauer und Flexibilität. Eine besondere Rolle spielt die (oder mehrere) Verfassungsprüfung(en) des Pferdes zur Vermeidung von Überlastung.

Jagdreiten:
Unter Jagdreiten versteht man das Reiten hinter Hunden. Geritten wird auf einer Geländestrecke mit natürlichen Hindernissen. Anders als bei der Fuchsjagd ist Jagdreiten reiner Pferdesport, es wird also kein Wild gejagt. Die Hunde (Meute) jagen auf der so genannten Schleppe, die mit einem Duftstoff gelegt wird. Die Reiter folgen dem Master und der Equipage in verschiedenen Feldern und überqueren dabei die Hindernisse. Geführt werden die einzelnen Jagdfelder von Pikeuren.

Distanzreiten:
Die aufkommende Sportart Distanzreiten erfordert große Ausdauer von Pferd und Reiter. Wie bei anderen Wettbewerben auch, gibt es beim Distanzreiten eine Unterteilung in verschiedene Kategorien, von relativ kurzen Strecken bis zur härtesten von 160,9 km Länge. Pferd und Reiter müssen die jeweilige Strecke in Mindestgeschwindigkeit zurücklegen

Orientierungsreiten:
Orientierungsreiten (T.R.E.C.) ist Wanderreiten in der Natur nach Tempovorgabe mit Karte und Kompass als Wettkampf. TREC-Ritte nach FITE-Reglement gliedern sich in 3 Kategorien: Der Orientierungsritt (POR, bis zu 60 km, inkl. Marschzahlenroute und Point-to-Point-Aufgaben), die Geländehindernisstrecke (PTV, 16 Natur- und naturnahe Hindernisse auf einer ca. 3-5 km langen Strecke) sowie der Rittigkeit (MA, jew. ohne Taktfehler: 150 m im langsamen Galopp und 150 m im schnellen Schritt).

Westernreiten:
Das Westernreiten ist eine aus dem amerikanischen stammende Reitweise, die sich an den Erfordernissen der Arbeit zu Pferde anlehnt, zu der es Prüfungen in unterschiedlichen Disziplinen und Schweregraden gibt. Die Disziplinen sind u.a. Western Pleasure, Westernhorsemanship, Trail, Westernriding, Reining, Superhorse, Hunter under Saddle, Hunt Seat Equitation, Hunter Hack, Pleasure Driving, Cutting, Working Cowhorse, Pole Bending und Barrel Racing.

Gangprüfungen:
Gangpferdeprüfungen sind eine Sportart zur Bewertung der Ausdruckskraft. Es wird in den Gangarten Tölt, Pass und ihren Variationen ausgeübt. Bei einer Töltprüfung müssen mehrere Tempi auf beiden Händen geritten werden.

Voltigieren:
Beim Voltigieren werden akrobatische Turn- und Gymnastikübungen allein oder in 2er- oder 3er Gruppen auf dem Pferd ausgeführt und auf verschiedenen Wettkämpfen vorgestellt. Das Voltigieren fördert das Gleichgewichtsgefühl und hat speziell bei jüngeren Personen einen positiven Einfluss auf die Ausbildung der Motorik.

Freizeitreiten:
Freizeitreiter sind eine große und ständig wachsende Gruppe. Sie legen besonderen Wert auf eine harmonische Beziehung zwischen Mensch und Pferd und die Achtung der Natur.

Wanderreiten:
Wanderritte können allein, in kleinen oder großen Gruppen, selbst organisiert oder geführt, über einzelne oder mehrere Tage bis Wochen durchgeführt werden. Beim Wanderreiten steht immer das gemeinsame Erleben der Natur im Vordergrund.

Formations- und Quadrillereiten:
Das Formationsreiten bezeichnet das koordinierte Reiten von verschiedenen Hufschlagfiguren mit einer Gruppe von Reitern. Bereits Xenophon berichtet von solchen Ritten. Systematisiert und perfektioniert wurde das Formationsreiten in den Kavallerieschulen. Das Quadrillereiten ist eine Spezialform des Formationsreitens mit einer durch 4 teilbaren Anzahl von Teilnehmern.

Pferderennen:
Unter Pferderennen versteht man meist Galopp- oder Trabrennen, es gibt aber auch Kaltblut- und Warmblutrennen.